In den ersten 3 Wochen
sollte der Tagesablauf mehr oder weniger von dem Welpen bestimmt werden. Dringende Verpflichtungen sollten möglichst gemieden werden. Legen sie jetzt den soliden Grundstein für eine beglückende Mensch-Hund Beziehung. Haben Sie Geduld mit ihm, er muss jetzt viel lernen.
Achten Sie auf ausreichende Ruhephasen. Ein 10 Wochen alter Welpe braucht täglich 15 Stunden Schlaf und mehr.
Sein Rückzugsort ist seine Höhle, er soll sich dort ungestört und zu Hause fühlen.
Machen Sie die Wohnung welpensicher
Alles was nach Mensch riecht, Schuhe, Kleidung... sollte in Sicherheit gebracht werden. Sichern sie alle elektrischen Leitungen und Kabel. Entfernen Sie, für den Hund giftige Zimmerpflanzen, ebenso kleine Plastikteile (Legobausteine, Minifiguren...), die der Hund verschlucken könnte.
Setzen Sie sich auf den Fußboden und begutachten Sie ihre Wohnung aus der Welpenperspektive.
Gardinen oder Hängepflanzen können den „kleinen Wilden“ gefährlich werden. Ich bin immer wieder überrascht über deren Ideenreichtum am Unsinn.
Der Tag des Umzugs
ist meist für den neuen Besitzer ein Freudentag, für den Welpen leider nicht. Für ihn ist es ein Tag der Entwurzelung und des Abschieds. Er verliert seine Mutter, die Wurfgeschwister und Alles bisher Vertraute.
Er wird sich sehr alleine fühlen und braucht nun ganz besonders viel Zuwendung und Geborgenheit. Nutzen sie die Neugier und Lernbereitschaft und bringen sie ihm viel Zuneigung und Zeit entgegen. Er wird sich über jedes Spiel und Spielzeug freuen.
In den ersten 9 Monaten sind seine Gelenke und Knochen noch weich und nicht ausreichend verknöchert. Daher sollte er nicht länger als 5 Minuten pro Lebensmonat Gassi gehen.
Bei Anzeichen von Erschöpfung muss er getragen werden. Ebenfalls sollten lange Spiel- und Tobphasen vermieden werden. Lassen sie ihn so wenig wie möglich, am besten keine Treppen steigen. Treppauf ist nicht so schlimm, aber Treppab ist absolut tabu, ebenso steile Abhänge und Ähnliches. Tragen Sie ihn in das Auto hinein/hinaus.
Der Kontakt zu Artgenossen ist wichtig und ich empfehle eine geschlossene Welpenspielgruppe, nach Möglichkeit mit gleichbleibenden Teilnehmern.
Da der Welpe sehr oft „muss“, sollte er alle 2 Stunden nach draußen, um sich zu erleichtern. Nach dem Füttern, dem Spiel und dem Schlaf führen Sie ihn am besten sofort raus.
Achten Sie auf geordnete Rhythmen für all diese Vorgänge, damit sich der Verdauungsprozess einpendeln kann und der Hund sich in absehbaren Abständen lösen kann.
Ein Welpe kommt ins Haus
Vor dem Einzug
• Ort für Schlaf- und Futterplatz aussuchen
(zu Anfang nicht wechseln)
• Schlafplatz vorbereiten, bevor der Hund ankommt
• Decken zum Wechseln vorrätig haben
• Näpfe für Wasser und Futter besorgen,
ebenso das zukünftige Futter
• Platz aussuchen, wohin der Welpe nach dem Aufwachen geführt oder getragen werden kann (für das kleine oder große Geschäft)
• Halsband mit Leine besorgen und bei der Abholung mitbringen
• Spielzeug für den Welpen besorgen
• Kleinteile, die verschluckt werden können im Haus hochlegen,
elektrische Kabel sichern
• Garten sichern, kein Zugang zu Gift, Giftpflanzen oder anderen verschluckbaren Gegenständen (Stöcker, Eicheln, Steine, Kinderspielzeug, Nägel usw.)
Kommandos besprechen
Alle Familienmitglieder sollten das gleiche Kommando benutzen wie z.B.: „komm“ - ein „hier“ oder „hierher“ verwirren den Hund, daher gilt: 1 Kommando = 1 Wort
Tag der Abholung
Ein besonderer Moment im jungen Leben eines Welpen,
für den Sie sich den ganzen Tag Zeit nehmen sollten.
Bringen Sie
• ein Halsband und Leine, evtl. eine Decke, Zewarolle sowie Plastiktüten / Kotbeutel mit
• Unterwegs bitte kein Futter oder Wasser geben, damit ihm
bei der Autofahrt nicht übel wird und er es in schlechter Erinnerung behält
• Halsband und Leine können im Auto vorsichtig angelegt werden, wenn unterwegs eine Pinkelpause eingelegt wird
• den Welpen nicht alleine im Auto lassen, besonders nicht im Sommer, bei höheren Temperaturen
Im neuen Heim
Lassen Sie den Welpen zu Hause im Garten frei laufen, damit er sich in Ruhe sein Reich ansehen und beschnuppern kann. Nachdem er sein Geschäft erledigt hat, sollte er die Räume im Haus erkunden, die er betreten darf.
• der Fressplatz sollte von Anfang an festgelegt sein und nur dem Hund gehören
• auch Kinder sollten den Hund in Ruhe fressen lassen, ihn nicht anfassen oder gar das Futter wegnehmen
• Wasser sollte immer ausreichend und frisch zur Verfügung stehen
• Treppensteigen ist für den Welpen absolut tabu, weder rauf noch runter, auch sollte er nicht aus dem Auto springen, weil seine Gelenke noch im Wachstum sind
Erste Nacht zu Hause
Der Welpe sollte die erst Nacht nicht alleine verbringen. Er ist fremd in der neuen Umgebung, neue Stimmen, neue Personen, fremde Gerüche und Geräusche, keine Mama und auch keine Wurfgeschwister sind mehr da.
Optimal ist der Welpe in der ersten Nacht neben Ihrem Bett, also in Ihrer Nähe aufgehoben, wo er ab und zu Ihre Hand spüren kann und nicht alleine ist. Wenn er wach wird, sollten Sie kurz mit ihm vor die Tür gehen, um ihn pinkeln zu lassen.
Der Hund sollte niemals auf seinem Schlaf- und Rückzugsplatz gestört werden
Manchmal ist das Heimweh etwas stärker und der kleine Hund heult in der ersten Nacht oder für eine kurze Zeit, weil alles noch unbekannt und fremd ist, das vertraute Rudel fehlt.
Stubenreinheit
Junge Hunde müssen immer sofort pinkeln nach dem Schafen, Fressen oder Spielen. Dieses ist ein Naturgesetz und lässt sich nur durch Aufpassen und sofortige Hochnehmen und Hinaustragen in den Griff bekommen!
Welpen können nicht von Anfang an ihren Schließmuskel durch eigenen Willen beherrschen
Erst ab der 12. Woche haben die Welpen eine sichere Kontrolle über ihre Schließmuskeln .
Deshalb sollte der Welpe anfangs alle zwei Stunden ins Freie gebraucht werden und natürlich nach dem Spielen, Schlafen und Fressen - so wird ihr Welpe schnell stubenrein.
Meine Welpen bekommen Ihre letzte Mahlzeit gegen 22.00 Uhr, danach erst wieder um 7 Uhr morgens. Sollte ihr Welpe sich nachts nicht melden, lassen Sie ihn schlafen. Bitte nicht zum Pipimachen wecken.
Sobald er morgens wach wird und sich bewegt, sollte er kurz Gassi gehen. Wenn er sein Geschäft erledigt hat, sollten Sie dieses positiv verstärken und ihn loben (z.B. „fein gemacht“).
Erste Erziehung
In den ersten Tagen sollte der Welpe möglichst viele erfolgreiche, positive Erfahrungen machen und Zeit haben, sich an seine neue Familie und die neue Umgebung sowie den Tagesablauf zu gewöhnen.
Wenn der Welpe wach ist, schenken Sie ihm Zuwendung und Spielen Sie viel mit ihm, das fördert die soziale Bindung
• Strafen sollten nicht stattfinden, nach einem erfolgreichen „Nein“ sollte sofort eine positive Erfahrung machen und belohnt werden
• er sollte vom ersten Tag an gezeigt bekommen, was er darf und was nicht erwünscht ist.
• Halten Sie Ihre Tabus ein, egal wie lustig es aussieht, wenn er z.B. mit dem Teppich oder der Gardine spielt
Futterempfehlung im Fall von Trockenfutter
Wenn Sie den Welpen abholen, ist er ca. 10 Wochen alt. Zu diesem Zeitpunkt bekommt er 3 Mahlzeiten am Tag wie folgt:
2. Lebensmonat
ca. 7.30 Uhr, 13.00 Uhr und 19.00 Uhr
Josera Kids 35 – 60 g
3. Lebensmonat
ca. 7.30 Uhr, 13.00 Uhr und 19.00 Uhr
Josera Kids 60 – 90 g
4. Lebensmonat
ca. 7.30 Uhr, 13.00 Uhr und 19.00 Uhr
Josera Kids 100 – 150 g
5.-6. Lebensmonat
ca. 7.30 Uhr, 13.00 Uhr und 19.00 Uhr
Josera Kids 105 – 160 g
7.-12. Lebensmonat
ca. 7.30 Uhr, 13.00 Uhr und 19.00 Uhr
Josera Kids 150 – 225 g
Das Futter sollte ca. 10 min. mit warmen Wasser übergossen und kurz vorher noch einmal umrühren werden.
Ab der 8. Woche
kann auch mal 1 TL, später 1 EL Hüttenkäse
unter das Futter mischen
wöchentlich darf auch ein rohes Ei oder Magerquark
über das Futter gegeben werden
für ein glänzendes Fell kann mal 1 TL Sonnenblumenöl
ins Futter geben
4. Monat
Wenn ein Labrador 4 Monate alt ist, sollte das Gewicht in kg entsprechend des Wochenalter sein, z.B.
Hündin 20 Wochen alt = 20 kg
(Rüde darf ca. 2 kg mehr wiegen)
8. Monat
Wenn Ihr Hund über 8 Monate alt ist reichen auch
zwei Mahlzeiten am Tag
Die angegebenen Futtermengen sind Richtwerte, einige Hunde brauchen mehr und andere weniger. Auch vom Futterhersteller kann es Unterschiede geben. Beachten Sie die Anweisung des jweiligen
Herstellers, bzw. Produktes.
Impfungen
Ab der 12. Woche sollten Sie den Tierarzt wegen der
Impfungen aufsuchen.
Zum Thema Impfung gibt es inzwiscben neue Ansätze.von der WSAVA, dem Weltverband der Kleintierärzte, der vor zuvielen Impfungen warnt:
Übersetzung der WSAVA-Richtlinien
Einen interessanten Bericht hierzu gab es im WDR in der Sendung "Tiere suchen ein Zuhause " vom 14.01.2018:
Video "Impfungen beim Hund: Pro und contra"
Als weiteren Tipp empfehle ich von Monika Peichl das Buch
Wichtig & Kurz
• Keine Treppen im 1. Lebensjahr
• Keine langen Sparziergänge bei einem jungen Hund. Auch keine langen Sparziergänge im Sand am Strand. Die Knochen sind dafür noch zu weich und die Gelenke nicht stabil genug.
Steigern Sie die Sparziergänge langsam auf ca. 30 min., bis der Hund 6 Monate alt ist.
• Vorsicht beim Toben mit anderen Hunden
• Lassen Sie Ihren Hund nicht am Fahrrad laufen,
bis er 15 Monate alt ist
• Entwurmen Sie den Welpen mit 11 Wochen
vor dem nächsten Impfen
• Kontrollieren Sie gelegentlich die Augen
und Ohren Ihres Hundes.
Weitere anschauliche Tipps finden Sie auch bei "Martin Rütter - Die Welpen kommen",hierzu zwei Links:
Martin Rütter – Die Welpen kommen, ein Live-Stream
• Der Welpe wurde ab dem 10. Lebenstag mit Drontal Puppy regelmäßig entwurmt.
• Entwurmen Sie Ihren Welpen 1 Woche vor der Impfung
noch einmal.
• Ihrem Welpen wird an der linken Halsseite ein Chip gesetzt, der mit einem Lesegerät Ihren Hund aufgrund seiner Codierung wieder bestimmt werden kann.
• Sie erhalten eine Ahnentafel, die vom Zuchtverband FCG erstellt wird.